Matthäuskirche Berlin-Steglitz

Die Kirche wurde von 1877 bis 1880 auf Anordnung der Königlichen Regierung in Potsdam errichtet. Sie war Ersatz für die im rapide wachsenden Steglitz zu kleine Dorfkirche. Die Kosten wurden hälftig von der Königlichen Regierung als Patronin und der Gemeinde getragen. Die Kirche wurde nach einem Entwurf des Architekten Emil Gette gemäß den Vorgaben des Eisen­acher Regulativs als Langbau mit vorgelagertem Turm im gotischen Stil ausgeführt. Sie gehört zu den ersten Rezeptionen der sakralen Backsteingotik in Berlin. Um 1956-58 erfolgte eine Umgestaltung des Kirchenraumes durch den Architekten Werner Gabler. Dabei wurde zwar die Grundstruktur des Bauwerks erhalten, gleichzeitig aber alle innenseitigen Oberflächen und Ausstattung nach neuem Duktus ersetzt. Der um drei Stufen erhöhte Altarraum wurde weit in den Vierungsbereich der Kirche hineingezogen.

Projekt Turmsanierung
Der Turm wies insbesondere an der gemauerten Turmspitze und der Turmzier massive Schäden auf. Der Turmhelm wurde daher 2015-2016 grundlegend saniert und eine neu konzipierte Turmzier aufgesetzt. Weiterhin wurde der Turmschaft sowie die Ziffernblätter der Turmuhr instand gesetzt. .

Projekt Modernisierung und Instandsetzung Innenraum
2017-2018 wurden technische Modernisierungen und restauratorische Instandsetzungen an den Bauteiloberflächen im Kirchenraum durchgeführt. Der Chorraum wurde neu gefasst und im Gewölbebereich verputzt. Das schadhafte Sockelmauerwerk wurde umlaufend instand gesetzt. Die Kirchenfenster wurden für eine verbesserte Lichttransmission gereinigt und eine neue technisch und gestalterisch verbesserte äußere Schutzverglasungen eingebaut. Eine zentrale Maßnahme an der Haustechnik war die Erneuerung der ineffizienten Heizanlage aus den 1950er Jahren sowie der Elektroanlage einschließlich der Beleuchtungsanlage. Der Nebenzugang zum südlichen Querhaus (Bischofstür) wurde barrierefrei umgebaut.

Projekt Sanierung der Glockenanlage
Die Glocken kön­nen nicht mehr geläutet werden, da es gemäß eines Schwingungsgutachtens zu gefährlichen Eigenschwingungen an der Turmkonstruktion kam musste die Glockenanlage saniert werden. Nach Abwägung verschiedener Sanierungsvarianten wurde 2018 die Einbringung eines neuen Bronzegeläuts unter Beibehaltung des bestehenden Stahl­glockenstuhls realisiert.

(Fotos Innenraum rs)