Die 1892-1894 errichtete Samariterkirche wurde vom Architekten Gotthilf Ludwig Möckel entworfen und kann als typologische Sonderform zwischen Zentral- und Langbau gelten. Das auf einem kleinen Schmuckplatz gelegene Bauwerk entfaltet durch einen weithin sichtbaren Turm und aufwändige gotischen Schaufassaden eine hohe ästhetische und stadträumliche Gesamtwirkung. Bei einer umfassenden Umgestaltung 1960 wurde der Innenraum stark vereinfacht. Durch ein großformatiges Fensterbild der Künstlerin Inge Pape erhielt der Raum im Chorschluss einen neuen visuellen Schwerpunkt. Die 1979-1980 stattfindenden Blues-Messen machten die Samariterkirche einer breiten Öffentlichkeit nachhaltig bekannt. Bis heute wird die Samariterkirche mit dem Widerstand der 1980er Jahre in der DDR in Verbindung gebracht.
Für die Sanierung des Innenraumes der Berliner Samariterkirche wurde 2010 ein Gesamtkonzept entwickelt und in mehreren Bauabschnitten realisiert. Das Gestaltungskonzept umfasste die Erneuerung der Farbfassung einschließlich dem restauratorischen Umgang mit Befunden früherer Farbfassungen, der Einbau neuer Ausstellungsvitrinen sowie ein Lichtkonzept für die künstliche Raumbeleuchtung. Das Sichtmauerwerk, die Fenster der Nord- und Südfassade wurden gereinigt und instand gesetzt. Die künstlerisch gestaltete Altarfenstergruppe wurde restauratorisch instand gesetzt und mit einer Schutzverglasung ausgestattet.
Projektchronik
BA1: Vorhalle und Eingangsbereich, Restaurierung Christusfigur, 2009
BA2: Erweiterter Chorbereich, Bühnensystem mit Lagermöglichkeit, 2010
BA3: Querhaus Hauptebene, Seiteneingänge 2011-2012
BA4: Querhaus Emporenebene, Vierung, Langhaus, Emporenaufgänge, 2015